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Patricia Dörder
Auf den Rapspflanzen sind nur wenige Kohlschotenrüssler unterwegs. Rapskrankheiten sind kaum zu finden.
Meldung vom 12.04.2024
Der Raps blüht fast überall. Örtlich liegen die Fangzahlen von gefleckten Kohltriebrüsslern in der Gelbschale über dem Bekämpfungsrichtwert. An den Pflanzen sind vereinzelt Kohlschotenrüssler zu finden. Die von uns angelegten Sklerotiendepots sind bereits aufgelaufen und das Prognosemodell SkleroPro spricht vielerorts eine Behandlungsempfehlung aus.
Meldung vom 25.03.2024
In den Gelbschalen auf den Kontrollschlägen sind die Fänge des Gefleckten Kohltriebrüsslers und des Großen Rapsstängelrüsslers weiterhin unter den Bekämpfungsrichtwerten, örtlich können jedoch Überschreitungen möglich sein. An den Pflanzen werden nur wenige Rüssler und Rapsglanzkäfer bonitiert. Rapskrankheiten sind bisher selten zu finden.
Meldung vom 04.03.2024
Nach den frühlingshaften Temperaturen am Wochenende wurden heute erste Zuflüge von Stängelrüsslern in die Bestände registriert. Bekämpfungsrichtwerte wurden noch nicht erreicht. Sofern noch nicht geschehen, sollten nun begitterte Gelbschalen aufgestellt werden.
Meldung vom 23.02.2024
Die extreme Nässe auf den Feldern verhindert aktuell noch das Erwärmen der Böden und somit das Erwachen der Stängelrüssler. Bis auf sehr seltene Einzelfunde sowohl Gefleckter Kohltriebrüssler und eines Großen Rapsstängelrüsslers blieben die Gelbschalen leer. Ein Zuflug der Rüssler in den Raps hat noch nicht stattgefunden.
Meldung vom 15.12.2023
Aktuell bonitieren wir umfassend Rapspflanzen aus unseren Beobachtungsschlägen: sauber gewaschen im Labor. Die Untersuchungen beurteilen den Gesamteindruck der Pflanze. Untersucht werden jetzt Blattbefall auf Herbstkrankheiten wie Phoma lingam und Cylindrosporium concentricum, sowie der Kohlhernie-Befall an der Wurzel. Schädlinge wie Rapserdfloh-Larven ermittelt man durch Aufschneiden im Stängelinneren (sind noch aktiv) und es folgt eine abschließende Einschätzung des Wurzelfraßes durch die Larven der Kleinen Kohlfliege (Verpuppung der Larven im Boden ist erfolgt). Tendenziell lassen sich wenige Krankheiten am Blatt, aber ein Anstieg des Schadens durch die Kleine Kohlfliege an den Rapswurzeln feststellen. Genauere Informationen erhalten Sie auf unseren Winterveranstaltungen.
Meldung vom 03.11.2023
In unseren Gelbschalen werden nur noch vereinzelte Rapserdflöhe gefangen. Entsprechende Larven sind in den Blattstielen leicht zu finden. Blattkrankheiten, wie Phoma lingam und Cylindrosporium concentricum bleiben unbedeutend. Blau-violett verfärbte Pflanzen geben aktuell oft Hinweise auf unterirdischen Kohlherniebefall.
Meldung vom 23.10.2023
Die Überwachung des Rapserdflohs durch Gelbschalen ergab diese Woche nur geringe Fänge. Jetzt ist die Phase der Eiablage und des Larvenschlupfes. Man sieht die Einstichstellen bzw. Vernarbungen und die kleinen Larven in den Blattstielen. Die Larven der Kleinen Kohlfliege fressen noch dazu an den Wurzeln. Krankheiten, wie Phoma lingam, der Echte Mehltau und Kohlhernie treten in geringem Umfang auf.
Meldung vom 05.10.2023
Der differenzierte Zuflug von Rapserdflöhen in den Gelbschalen hält weiter an. Der Bekämpfungsrichtwert von 50 Käfern ab BBCH 14 (in 3 Wochen) wurde verschiedentlich und wiederholt an den Kontrollstandorten überschritten. Bei schwachen Beständen gilt weiter die Überwachung auf Lochfraß, welcher örtlich anhaltend stark ausfällt.Punktuell stehen aufgrund extremen Blattfraßes sogar Umbruchsentscheidungen an.
Nach erfolgtem Reifungsfraß beginnt die Eiablage der Weibchen ca. 10 Tage nach Zuflug, auch bei kühler Witterung (Kaltbrüter). Ab Schwellenüberschreitung empfehlen wir den Einsatz von Minecto Gold oder Exirel (beide Wirkstoff Cyantraniliprole). Im Gegensatz zu den Pyrethroiden wirken diese Insektzide teilsystemisch sowohl gegen Käfer und Larven. Der Einsatz von Minecto Gold und Exirel ist kostenintensiver im Vergleich zu Pyrethroiden. Die Wirkung ist aber langanhaltender und es ermöglicht sich ein seltener Wirkstoffgruppenwechsel im Raps (wichtig wegen Resistenzentwicklungen der Schadinsekten). Für den Larvenschlupf sind feuchte Bodenbedingungen optimal. Geschlüpfte Larven fressen sich zuerst in den Blattstiel ein, um dann zum Vegetationskegel zu wandern.
Meldung vom 28.09.2023
Der Raps entwickelte sich in der letzten Woche rasant, örtlich sind die Pflanzen besonders üppig. Der Befallsdruck durch den Rapserdfloh hält weiter an. Die Gelbschalenfänge überschreiten schlagspezifisch den Bekämpfungsrichtwert von 50 Tieren in 3 Wochen. Schläge, auf denen starker Lochfraß durch die Rapserdflöhe die Pflanzenentwicklung ausgebremst hat (10-30% zerstörte Blattfläche), erholen sich nach Insektizideinsätzen sichtbar. Trotzdem sind dort weiter engmaschige Kontrollen angebracht, denn die sonnige Herbstwitterung fördert eine hohe Aktivität der Insekten. Wir beobachten auf den Rapsfeldern Weiße Fliegen, Blattläuse (mehr als in den Vorjahren), Kleine Kohlfliegen (absterbende Pflanzen durch Larvenbefall an der Wurzel), Kohlmotten und Rübsenblattwespen.
Erste Phoma-Symptome treten in Erscheinung, aber in unbedeutendem Ausmaß.
Meldung vom 15.09.2023
Der Rapserdfloh-Druck hält an. Unsere Gelbschalen sind bei der Überwachung sehr unterschiedlich fängig. Während auf einigen Standorten die wöchentlichen Fangzahlen bereits den Bekämpfungsrichtwert von 50 Tieren (in 3 Wochen) überschreiten, bleiben andere Fangschalen fast leer. Darum ist es wichtig, zusätzlich die Aktivität der Tiere im Bestand zu kontrollieren. Dort, wo der Raps gut wächst (viele Bestände BBCH 13-16), bleibt der Lochfraßschaden unauffällig und kann vernachlässigt werden. Es gibt aber auch Bestände mit kleinen, stark zerfressenen Pflanzen (BBCH 11-13). Hier hat der Fraßschaden in Vergleich zur Vorwoche noch einmal deutlich zugenommen. Überprüfen Sie Ihren Raps regelmäßig.
Meldung vom 08.09.2023
Die Besiedelung der Rapsflächen durch den Rapserdfloh ist in vollem Gange. Im Regionalgebiet Schwerin stellen sich schlagweise völlig verschiedene Situationen dar. Dieses betrifft sowohl den Entwicklungszustand des Rapses, als auch das Auftreten des Rapserdflohs.
Ist der Befall auf vielen Flächen noch ganz entspannt, wurden verschiedentlich in dieser Woche schon die Bekämpfungsrichtwerte überschritten. Örtlich kam es zu einem massiven Zuflug (>50 Tiere in 2 Tagen pro Gelbschale).
Viele Rapsbestände sind in der letzten Woche aufgelaufen und befinden sich aufgrund der Trockenheit immer noch im Keimblattstadium. Diese kleinen, entwicklungsverzögerten Pflanzen sind besonders gefährdet durch Rapserdflohfraß an den Blättern. Innerhalb weniger Tage hat sich mancherorts der Schaden verdreifacht.
Weiter entwickelte Bestände befinden sich im 3- bis 4-Blattstadium. Sie haben den Vorteil, dass sich Blattschäden leichter verwachsen. Die größeren Pflanzen werden nach unseren Beobachtungen der letzten Jahre nicht so stark durch den Rapserdfloh frequentiert, wie die Kleineren. Die Käfer vollziehen einen zweiwöchigen Reifungsfraß und beginnen erst anschließend mit der Eiablage (Mitte-Ende September). Anwendungen zur Verhinderung der Eiablage sind derzeit nicht sinnvoll.
Meldung vom 01.09.2023
Die Bestände entwickeln sich zügig und gleichmäßig. Früh gedrillter Raps hat schon 2 bis 3 Laubblätter. Rapserdflöhe treten bislang kaum auf. Da sie von jeher nur zufällig in die Gelbschale springen, ist in dieser frühen Phase die Bestandesüberwachung, d.h. die Einschätzung des Blattfraßes von größerer Bedeutung. Entsprechende kreisrunde Löcher, verursacht durch den Rapserdfloh, findet man aktuell nur sehr vereinzelt. Der Bekämpfungsrichtwert von 10% zerstörter Blattfläche wird bei weitem nicht erreicht!
Ungewöhnlich früh verzeichnen wir in der Gelbschalenüberwachung zahlreiche Kleine Kohlfliegen. Die Weibchen fallen durch weiß geschwollene Hinterleiber auf – ein klares Indiz für die kurz bevorstehende Eiablage (problematisch im kleinen Raps). Die Kleine Kohlfliege ist nicht mit Insektizidapplikationen bekämpfbar. Lumiposa gebeiztes Saatgut bietet einen guten Schutz der Pflanzen bis zum 4-Blattstadium.
Auch erste Blattlauskolonien entwickeln sich auf der Blattunterseite. Achten Sie weiterhin auf Schnecken, denn Schabefraß am Blattrand wurde beobachtet.
Nebel und Tau fördern den Falschen Mehltau (Peronospora parasitica). Dies ist ein typischer Pilzerreger in der frühen Entwicklungsphase des Rapses, welcher sich jetzt vielerorts zeigt. Blattoberseits sind gelbliche eingesunkene Blattflecken vorrangig auf den Keimblättern sichtbar. Eindeutig wird die Bestimmung, wenn auch graues Pilzmycel die Blattunterseite überzieht. Erfahrungsgemäß verwächst sich diese Krankheit bald wieder.
Meldung vom 24.08.2023
Die ersten Rapsbestände befinden sich im Keimblattstadium - eine sehr empfindliche Phase, in der die kleinen Pflanzen durch Schädlingsbefall gefährdet sind. Rapserdflöhe und andere Tiere lassen nicht lange auf sich warten. Zur Überwachung der Flächen nutzt man eine Gelbschale und kontrolliert die Rapspflanzen auf Blattfraß-Symptome. Erste wenige Rapserdflöhe wurden bereits gefangen und nur minimaler Lochfraß beobachtet.
Zur Überwachung von Schnecken bieten sich beköderte Schneckenfolien an. Diese werden bevorzugt auf bekannten Problemstellen (z. B. Feldrand, Senken) ausgelegt. Bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes von 1-2 Tieren je Folie ist die Ausbringung von Schneckenkorn angebracht. Wichtig ist, dass nur geprüfte Schneckenkornstreuer mit gültiger Plakette zum Einsatz kommen dürfen. Die Auflagen der Molluskizide unterlagen in den letzten Jahren zahlreichen Änderungen.
Meldung vom 18.08.2023
Die erste Rapssaat ist im Boden. Auf bestellten Flächen hat nun direkt die Überwachung früh auftretender Schädlinge, besonders des Rapserdflohs, zu beginnen. Nutzen Sie hierzu eine begitterte Gelbschale, welche mit Wasser und Spülmittel befüllt ist. Auch das Auftreten von Rapserdflöhen auf Pflanzen oder der Erdoberfläche ist mit zu beobachten.
Aufgrund der aktuellen Witterung kann von einem zügigen Aufgang der Bestände ausgegangen werden. Gerade Rapspflanzen im Keimblattstadium sind stark durch Schädlingsbefall gefährdet. Dabei ist dringlich auf möglichen Lochfraß von Rapserdflöhen zu achten, denn insektizide Beizen bieten diesbezüglich keinen ausreichenden Schutz.
Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10% Lochfraß am Blatt.
Die Anwendungsbestimmungen für Clomazone-haltige Herbizide sind kompliziert! Der Mitteleinsatz erfolgt im Vorauflauf (innerhalb von 5 Tagen nach der Saat) und unterliegt umfangreichen Auflagen sowohl vor der Anwendung (z.B. Anwendungsplan), bei der Anwendung (z.B. Tageshöchsttemperaturen) und nach der Anwendung (z.B. Kontrolle von Aufhellungen).